Salvia Divinorum
Beschreibung
Der Zaubersalbei ist ein mehrjähriges immergrünes Kraut,
welches bis zu 3m hoch wächst. Es besitzt einen vierkantigen
Stengel dessen Kanten oft dünn besäumt sind. Der Stengel ist
im Inneren hohl. Die Blätter sind eiförmig und am Rand fein
gesäumt und bei optimalen Wachstumsbedingungen tiefgrün.
Die Salvia Divinorum blüht in Mexico zwischen September und Mai
sporadisch für 1-2 Wochen. Die Hauptblütezeit ist im Januar
wobei nur sehr selten Samen ausgebildet werden. Die Blütenkelche
sind bläulich manchmal purpurfarben. Die Kronblätter sind
stets weiß. |
Vorkommen
Die Salvia Divinorum kommt in der Natur nur in Süd-Mexico im Bundesstaat Oaxaca vor.
Dort gedeiht sie in Regenwäldern aber auch auf kleinen Äckern
bei mäßigen Temperturen zwischen 10- 25 °C und hoher
Lutfeuchtigkeit.
Seit den 70er Jahren wird sie aber von Pflanzenliebhabern in aller Welt kultiviert.
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Geschichte
Die Aztekensalbei wurde erst sehr spät von der "westlichen Welt"
entdeckt. Zum ersten Mal erwähnt wurde die Pflanze von dem
Anthropologen J.B. Johnson im Jahre 1938. Aber erst im Jahre 1962 wurde
die Pflanze eindeutig botanisch als Salvia divinorum beschrieben.
Es wird angenommem das sie nach der Eroberung Mexicos durch die Spanier
ins Gebiet der Mazateken gelangte. Heute allerdings ist dies ihr
einziges Verbreitungsgebiet. In alten Inquisitionsberichten aus dem
Ende des 17 Jahrhunderts wird eine berauschende Pflanze
"Pipilzitzintli" erwähnt welche von den Azteken verwendet wurde.
Obwohl es keine eindeutigen Beweise dafür gibt geht man davon aus
das es die Salvia divinorum ist. Wahrscheinlich wurde sie im Laufe der
Zerstörung des Aztekenreiches an den heutigen Standort gebracht. |
Drogen und Inhaltsstoffe
Die Blätter der Zaubersalbei enthalten als Hauptwikstoffe die Diterpene Salvinorin A C23H28O8 und Salvinorin B C21H26O7.
Wobei sich nur das Salvinorin A als psychoaktiv erwiesen hat. Es konnte
zuerst 1982 aus der Pflanze gewonnen werden. Salvinorin A und B sind
beides Feststoffe welche in Wasser oder Ethanol schlecht löslich
sind. Gut löslich sind sie in Ether oder Chloroform. Der Gehalt an
Salvinorin A in den getrockneten Blättern der Aztekensalbei
beträgt ca. 1,5 g pro Kilogramm. Der Wirkstoff Salvinorin A ist
recht stabil und hält sich in den getrockneten Blättern
über Jahre.
Die bewußtseinsverändernde Wirkung tritt schon bei Inhalation von 150-500 Mikrogramm der Reinsubstanz ein.
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Eigenschaften und Wirkungen
Die Zaubersalbei wirkt halluzinogen. Diese Wirkung weicht aber stark
von anderen Halluzinonen ab. Oft wird davon berichtet das die Personen
sich in einen Gegenstand verwandelt fühlen.
Auch das Gefühl, in eine bestimmte Richtung gezogen zu werden, scheint von den meisten Konsumenten empfunden zu werden.
Beim Inhalieren/Rauchen tritt die Wirkung schon nach wenigen Sekunden
ein. Sie erreicht schnell den Höhepunkt und nach etwa 10min ist
alles wieder normal.
Bei der Aufnahme über die Schleimhäute (Mund) tritt die
Wirkiung erst nach 10 bis 15 min ein und hält dann für 1 bis
mehrere Stunden an.
Die Salvia Divinorum zeigt bei ca. 80% der Versuchspersonen diese
Wirkung. Allerdings treten diese Wirkungen oft erst nach wiederholten
Anwendungen auf.
Als Nebenwirkung tritt öfters ein leichtes Unwohlsein, ein
Engegefühl im Brustraum und (selten) starke
Schweißausbrüche ein. Bei Überdosierung kann ein
Kontrollverlust eintreten. Allerdings dauert es nicht lange, und man
erlangt die Kontrolle wieder. |
Verwendung
Von den Mazateken-Indianern wird der Aztekensalbei bei Kopfschmerzen und Rheumatismus eingesetzt.
Einigen scheit Salvia zumindest für relativ lange Zeit die Kopfschmerzen zu lindern.
Ausserdem bei Blutarmut, Störungen des Stuhlgangs und Urinieren.
Auch wird sie wegen ihrer halluzinogene Wirkung für Wahrsagerituale und für Krankendiagnostik genutzt.
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Zubereitung > IN DEUTSCHLAND UNTERLIEGT DIESE PFLANZE DEM BTM ( Betäubungsmittelgesetz ) !
Die Mazateken nehmen 3-13Paare (also 6-26) frische Blätter der
Salvia Divinorum, wickeln diese auf und nehmen das ganze in den Mund.
Dort wird es ausgelutscht oder zerkaut. Der Saft darf nicht
runtergeschluckt werden sondern muss im Mund behalten werden, da der
Wirkstoff über die Mundschleimhaut aufgenommen wird. Aus
traditionellen Gründen werden die Blätter immer paarweise
genommen.
Die getrockneten Blätter können geraucht werden. Die wirksame
Dosis liegt (je nach Qualität der Blätter) zwischen 0,2g-2g.
Sehr effektiv ist die Art des Rauchens. Am stärksten ist die
Wirkung, wenn die gesamte Menge auf einen Zug (z.B.in der Bong)
genommen und möglichst lange inhaliert wird. Da die Wirkung sehr
schnell eintreten kann ist es wichtig das für einen eventuellen
Kontrollverlust das Rauchgerät sicher abzustellen oder einen
Aufpasser dabei zu haben!
Auch sehr gut geeignet sind die sogenannten Vaporizer.
Nicht geeignet ist die Zubereitung als Tee da die Aztekensalbei nur schlecht über den Verdauungtrakt aufgenommem wird.
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Kultivierung > IN DEUTSCHLAND UNTERLIEGT DIESE PFLANZE DEM BTM. DER ANBAU IST DEMNACH NICHT ERLAUBT !
Die Salvia Divinorum liebt eine gemäßigte Temperatur
zwischen 10-25°C und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Ausserdem
benötigt sie für ein gutes Wachstum einen
nährstoffreichen Boden und ausreichend Licht. Aber kein direktes
Sonnenlicht! Wenn sie in Räumen mit geringer Luftfeuchtigkeit
gehalten wird sollte sie oft mit weichem Wasser besprüht werden.
Die Pflanze wird fast ausschließlich über Ableger vermehrt.
Denn sie bildet sehr selten Samen aus und diese sind auch kaum
keimfähig. Auch in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet
vermehrt sich die Zaubersalbei auf diesem Wege, Teile der Pflanze
brechen ab und bilden dann neue Wurzeln. Zur Vermehrung wird eine ca.
15 cm lange Triegspitze mit einem sehr scharfen Gegenstand
(Rasierklinge) abgeschnitten und die unteren Blätter entfernt.
Dieses wird dann in ein Glas Leitungswasser gestellt wobei sich bei
günstigen Temperaturen (um die 20°C) sich nach ca . 5-10 Tagen
die ersten Wurzeln bilden. Wichtig dabei ist eine hohe
Luftfeuchtigkeit. Ausserdem sollte das Wasser oft (täglich)
gewechselt werden um die Schimmelbildung zu vermeiden. |
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