Thymus vulgaris
Beschreibung
Der Thymian ist ein immergrünes Kraut mit vierkantigem, verzweigtem, kurz behaarten Stengel und erreicht eine Höhe von ca. 40cm. Er hat kleine elliptische bis lineale kurzgestielte graugrüne Blätter. Diese haben eine filzig behaarte Unterseite und sind am Rand eingerollt.
Im Sommer bilden sich rosa bis violettfarbene Lippenblüten.
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Vorkommen
Thymian ist heimisch im östlichen Mittelmeerraum. Er wird aber auch in Deutschland angebaut.
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Geschichte
Thymian war schon im Altertum als Heilkraut und Gewürzkraut bekannt. Nach Deutschland gelangte er aber erst im 11. Jahrhundert.
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Drogen und Inhaltsstoffe
Aus dem Thymian werden folgende Drogen gewonnen:
1. Die getrockneten Blätter: Thymianblätter oder Thymi folium.
2. Das getrocknete, zur Blütezeit gesammelte Kraut: Thymiamkraut oder auch nur kurz als Thymian bezeichnet. Wissentschaftlich: Thymi herba
3. Das aus dem blühenden Kraut durch Wasserdampfdestillation gewonnene Öl: Thymianöl oder Thymi aetheroleum
Die Thymianblätter und das Thymiankraut enthalten verschiedene Flavone (u.a. Apigenin), Naringenin, Taxifolin, Phenolcarbonsäurederivate (u.a. Kaffeesäure), Triterpene und zwischen 1-2,5% des ätherischen Öls.
Das ätherische Öl enthält mit bis zu 50% als Hauptbestandteil Thymol. Einen größeren Anteil haben ausserdem Carvacrol, Caryophyllen, Cymen, Terpinen und Thymolmethylether. Kleinere Mengen an Borneol, Camphen, Cineol, Linalylacetat und Terpenylacetat sind ebenso enthalten.
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Eigenschaften und Wirkungen
Der Thymian hat einen stark aromatichen Geruch und wirkt antibakteriell, appetitanregend, auswurffördernd, krampflösend, menstruationsregulierend, verdauungsfördernd, windtreibend und wurmtreibend.
Eine Überdosierung kann zu einer Überfunktion der Schildrüse führen. Er sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden.
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Verwendung
Der Thymian ist eines der besten Mittel der Volksmedizin gegen Husten verschiedener Art. Ausserdem wird er bei Infektionen der Atemwege, des Magen-Darm-Traktes , der Harnwege und der Nieren eingesetzt. Ferner bei Kopfschmerzen und als Wurmmittel. Ein Thymian-Tee hilft auch gut gegen den "Kater".
Äußerlich wird er zur Wundbehandlung und als desinfizierndes Mundwasser eingesetzt. Ausserdem wird das Thymianöl bei rheumatischen Beschwerden eingebieben.
In der Aromatherapie wird das Thymianöl bei Infektionen der Atemwege, Erschöpfungszuständen, Schmerzen und zur Gemütsaufhellung benutzt.
Thymian und Extrakte aus ihm sind Bestandteile von vielen Fertigarzneimitteln gegen Erkältungskrankheiten und Magentees.
Aufgrund seines Aromas und der verdaungsfördernden Wirkung eignet sich der Thymian zum Würzen von verschiedenen Speisen: zum Beispiel von Fleischgerichten, Füllungen, Gemüse, Soßen und Pilzgerichten. Er wird auch zur Herstellung von Kräuterölen, Kräuterbittern und -Weinen verwendet.
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Zubereitung
Als Tee wird ein 1-2Teelöffel mit einer Tasse kochenden Wassers übergossen. Als Erkältungstee wird mit etwas Honig gesüßt.
Zur Bereitung eines Bades gegen Schnupfen werden 50g Thymian mit einem halben Liter Wasser aufgekocht, abgesiebt und ins Badewasser gegeben.
Der Thymian eignet sich auch zur Inhalation mittels Vaporizer.
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Kultivierung
Der Thymian bevorzugt einen leicht kalkhaltigen gut dränierten Boden in sonniger Lage.
Thymian ist eine mehrjährige Pflanze. Jedoch in Deutschland bleibt er oft nur einjährig.
Geerntet wird das Kraut zur Blütezeit.
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