Teufelskralle

Teufelskralle - Harpagophytum procumbens DC.

Trivialname: Teufelskralle
Botanischer Name: Harpagophytum procumbens DC.
Familie: Sesamgewächse (Pedaliaceae)
   
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Namen und Synonyme

Deutsch: Teufelskralle
English: Devil's claw
Trampelklette, Grapple Plant, Wood Spider.
In der griechischen Sprache bedeutet "harpagos" Enterhaken und "procumbens" niederliegend. Der Name Teufelskralle leitet sich von den Krallen der Samenkapseln ab.


Beschreibung

Die krautig wachsende Teufelskralle verbreitet sich sowohl vegetativ durch bodennah kriechende Ausläufer, als auch durch Epizoochorie: die verholzten Kapseln der aus den auffallend großen, hellrosa bis purpurrot gefärbten Blüten hervorgehenden Samen sind mit hakenbesetzten Ärmchen versehen und bleiben dadurch an vorbeilaufenden Tieren hängen. Da der natürliche Lebensraum der Pflanze trocken ist (nur 100-300 mm Niederschlag pro Jahr), treibt sie ihre bis zu 1,5 Meter lang werdenden Ausläufer erst nach ergiebigerem Regen sternförmig aus. Die Trockenzeit überdauert sie im Boden. Nur im Zeitraum zwischen Febraur und Mai wächst wie überirdisch weiter und kann geerntet werden. Nährstoffe werden in den bis zu 20cm lang und 600g schwer werdenden Wurzelspeicherknollen in bis zu 1m Tiefe angereichert.


Vorkommen

Beheimatet ist die Teufelskralle in den Trockengebieten Südafrikas, den sandigen Steppenregionen der Kalahariwüste. Man findet sie auch in Namibia, Botswana, Angola, Sambia, Simbabwe und Mosambik.


Geschichte

Auch wenn die Teufelskralle 2004 den dritten Platz der umsatzstärksten Phytopharmaka in Deutschland einnahm, ist ihre Geschichte in der deutschen Phytopharmakologie verhältnismäßig kurz. Die pharmazeutische Erforschung durch Otto Heinrich Volk erfolgte erst ab 1903.
Deutschland ist Hauptimporteur des aus Namibia, Botswana und Südafrika stammenden, wild gesammelten Teufelskrallen-Materials. 2002 wurden mehr als 1.000 Tonnen getrocknete Pflanzen ausgeführt, mit stark steigender Tendenz. Durch die unkontrollierte Sammeltechnik sind die Teufelskrallenbestände in den Sammelgebieten stark zurückgegangen. Das Ausmaß der Gefährdung dieser Pflanze dadurch ist noch unklar, weil eine Bestandserfassung bis 2000 fehlte.
Im Sinne des Artenschutzes wurden im Jahr 2000 Ursprungs- und Importländer aufgefordert, dem CITES-Sekretariat jede verfügbare Information über den Handel, das Management und den biologischen Status sowie regulierende Maßnahmen zur Arterhaltung mitzuteilen.
Am 28.04.2004 wurde Harpagophytum procumbens in Anhang D der EU-Verordnung Nr. 834/2004 aufgenommen, der durch die Pflicht zur Vorlage einer Einfuhrmeldung bei der Einfuhrzollbehörde eine Handelsbeobachtung ermöglicht.
Inzwischen wird die Teufelskralle ausschließlich kontrolliert gesammelt. Einige Firmen versuchten bislang vergebens, auf Bestände aus rein kontrolliertem Anbau zurückzugreifen. An Zuchtmethoden auf Versuchsfeldern wird immernoch gearbeitet.
Da die Wildsammlung auf Grund der hohen Nachfrage und der Tatsache, dass sie oft die einzige Einnahmequelle der Sammler darstellt, nicht einfach verboten werden kann, wurden die Sammler (Buschmann-Völker der Kalahari-Gebiete) in schonenden und nachhaltigen Sammeltechniken unterrichtet. Dabei bleibt die Hauptwurzel bestehen. Nur die Nebenwurzeln werden geerntet. Eine Pflanze kann somit alle vier Jahre geerntet werden.


Drogen und Inhaltsstoffe

Über die Inhaltsstoffe des Teufelskrallenkrautes ist wenig bekannt. Da dieses nicht ganzjährig geerntet werden kann, dürfte es für die Pharmaindustrie nicht weiter von Interesse sein. Die Wirkstoffe werden deshalb ausschließlich aus der Wurzel gewonnen.
Die getrocknetend Sekundären Speicherwurzeln (Harpargophyti radix) werden zerkleinert und weiterverarbeitet zu Filmtabletten, Aufgüssen oder Tinkturen.
Die Hauptinhaltsstoffe sind Iridoidglykoside, darunter Harpagosid, Harpagid und Procumbid, ein Phytosteringemisch, Phenylpropanoide wie Acteosid, Triterpene, Flavonoide, ungesättigte Fettsäuren, Zimtsäure und Chlorogensäure.
Die Preise für die frei verkäuflichen Arzneimittel aus Teufelskralle schwanken sehr stark und können je nach Anbieter für die gleiche Darreichungsform um das doppelte teurer sein.


Eigenschaften und Wirkungen

Die Teufelskralle findet wegen ihrer schmerzlindernden, entzündungshemmenden und Knorpelsubstanz aufbauenden Wirkung Verwendung in der Rheuma- und Arthrosetherapie bei Mensch und Tier. In klinischen Studien mit 50% Placeboanteil konnte eine deutliche Heilwirkung nachgewiesen werden. Trotz dass diese Wirkung immer wieder bestätigt wird, ist noch unbekannt, welches Prinzip dem zu Grunde liegt. Die enthaltenen Bitterstoffe regen den Gallenfluss an und erhöhen die Sekretion von Magensaft. Es kommt zu einer Stimulierung von Leber und Bauchspeicheldrüse, was den Cholesterinspiegel senkt.

Englischsprachige Seiten berichten, dass die Teufelskralle sowohl die Rate und Stärke des Herzschlags verändern kann (Annahme basierend auf Tierversuchsergebnissen), als auch theroretisch zur verminderten Blutgerinnung führen kann. Deshalb wird geraten, Präparate aus dieser Pflanze vor einer Operation abzusetzen.
Allgemein wird auch von Verwendung der Teufelskralle während der Schwangerschaft abgeraten, da sie möglicherweise Uteruskontraktionen auslösen kann.

Nebenwirkungen sind insgesamt selten. Durch die Bitterstoffe kann es unter anderem zu Durchfall, Erbrechen und Übelkeit kommen. Bei einem bestehenden Magengeschwür (Ulcus ventriculi) oder einem Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) darf die Teufelskralle nicht eingenommen werden.
Nur sehr selten kommt es zu Überempfindlichkeitsreaktionen, die sich in Hautausschlag und Gesichtsschwellung sowie Blutzuckeranstieg bei Diabetes mellitus zeigen können.

Ähnlich wie beim Johanneskraut setzt die Wirkung der Teufelskrallenpräparate erst nach zwei bis vier Wochen ein. Sie sind deshalb nicht zur Behandlung akuter Schmerzsymptome geeignet.


Verwendung

Durch vermehrte Magensaftproduktion wird der Appetit und die Verdauung angeregt.
Zur Linderung entzündlicher Gelenkerkrankungen, chronische Rückenschmerzen (insbesondere verschleißbedingte), Hexenschuss und Sehnenentzündungen (zum Beispiel bei Tennisarm oder Golfer-Ellenbogen).
Bei starken Schmerzen wird die Teufelskralle als Zusatzpräparat gegeben.
Hunde und Pferde können bei Gelenkproblemen ebenfalls mit Teufelskralle behandelt
werden. Eine zusätzliche Gabe von Ingwer wird bei Pferden des öfteren empfohlen.
Traditionelle Anwendung auch bei folgenden Krankheiten:
Gicht, Arthritis, Vergiftungserscheinungen, Ekzeme, Schuppenflechte, Dermatosen, Stoffwechselkrankheiten, Verstopfung, Ischias, Magen-Darmbeschwerden.


Zubereitung

Die seitlichen Wurzelknollen werden in Scheiben geschnitten, getrocknet und gelangen so in den Handel. Aus ihnen werden Tinkturen oder bitter schmeckende Aufgüsse hergestellt.
Zur Behandlung von Appetitlosigkeit wird traditionell angegeben, dreimal täglich einen Aufguss von 0,5 bis 1,5g getrockneter Wurzel zu trinken.
Alternativ können 0,2 bis 1,0ml einer 1:5-Tinktur mit 25% Alkohol dreimal täglich eingenommen werden.


Kultivierung

Im Rahmen der Arterhaltung wird derzeit im Auftrag größerer Pharmakonzerne getestet, in welchem Umfang die Teufelskralle kontrolliert angebaut werden kann.
Vermehrt werden die Pflanzen vermutlich über die meist schnellere, vegetative Methode (Eingraben und Wässern der Ausläufer).


Ausgesuchte Info Links

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Info-Links:
WIKIPEDIA.ORG
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