Laurus nobilis
Beschreibung
Der Lorbeerbaum ist ein zweihäusiger bis zu 10m hoch werdender immergrüner Baum oder Strauch. Er hat dunkelgrüne, lanzettliche, ledrige Blätter mit kurzen Stielen.
Zwischen April und Mai bilden sich weiße oder gelbe, duftende sternförmige Blüten in kurzgestielten Blütenständen. Daraus bilden sich kirschgroße eiförmige Früchte. Diese sind zuerst grün und verfärben zu schwarzviolett bei Erreichen der Reife.
|
Vorkommen
Die Heimat des Lorbeerbaums ist wahrscheinlich Kleinasien. Heute ist er fast im gesamten Mittelmeerraum anzutreffen und wird auch in Teilen von Mittel- und Südamerika angepflanzt.
In Deutschland wird er als Kübelpflanze kultiviert.
|
Geschichte
Im antiken Griechenland war der Lorbeer dem Gott Apoll geweiht. Dichter und Sänger schmückten sich mit einem Lorbeerkranz. Die Römer übernahmen diesen Brauch später für die Ehrung ihrer Feldherren nach Siegen.
|
Drogen und Inhaltsstoffe
Aus dem Lorbeer werden eine ganze Reihe von Drogen gewonnen:
1. Die getrockneten Blätter: Lorbeerblätter oder wissentschaftlich Lauri folia und Folia Lauri nobilis. Sie enthalten ca. 3% des ätherischen Öles und Aporphinbasen (u.a. Boldin), Catechine, Flavonoide, Kaffeesäurederivate, Procyanidine und Sesquiterpenlactone Costunolid, Dehydrocostuslacton und Eremanthin.
2. Das durch Wasserdampfdestillation gewonnene ätherische Öl der Blätter: Lorbeerblattöl oder auch Lauri aetheroleum, Oleum Lauri foliorum Es enthält als Hauptkomponente bis ca. 50% Cineol. Dazu kommen Bisabolol, Eugenol, Pinen, Sabinen und Terpinenol.
3. Die reifen getrockneten Früchte: Lorbeerfrüchte, Mutterlorbeeren oder wissentschaftlich Lauri fructus, Baccae lauri, Grana lauri, Fructus lauri Sie enthalten bis zu 4% ätherisches Öl und ca. 25% fettes Öl sowie die Sesquiterpenlactone Dehydrocostuslacton, Eremanthin und Zaluzanin D.
4. Das aus den Lorbeerfrüchten in der Wärme ausgepresste salbenartige Öl: Lorbeerbutter, Lorbeerfett, Lorbeeröl oder Lauri oleum, Oleum Lauri expressum. Dieses grüne Produkt kann auch durch Auskochen gewonnen werden. Es hat die gleichen Bestandteile wie die Früchte und zusätzlich Chlorophyll.
|
Eigenschaften und Wirkungen
Die Lorbeerblätter haben einen aromatischen Geschmack und wirken appetitanregend, auswurffördernd, harntreibend, verdauungsfördernd und windtreibend.
Die Früchte haben einen scharfen Geschmack.
Äußerlich wirkt der Lorbeer antiseptisch.
|
Verwendung
In der Volksmedizin wurde der Lorbeer bei Appetitlosigkeit, Blähungen und Verdauungsproblemen eingesetzt.
Äußerlich wird das Lorbeeröl bei Krätze, Rheuma, Schuppen und Verstauchungen verwendet. Auch in der Tiermedizin wird es zur Behandlung gegen Läuse, Krätze und als Eutersalbe genutzt.
In der Küche werden die Lorbeerblätter zum Würzen von Fleisch- und Fischgerichten, beim Einlegen von Gemüse und Pilzen verwendet. Ausserdem werden sie zum Aromatisieen von Kräuterweinen und Likören genutzt.
Aus den Früchten wird Lorbeerlikör und durch Auspressen das Lorbeeröl gewonnen.
In der Kosmetikindustrie wird das Lorbeerblattöl und die Lorbeerbutter als Aromastoffe verwendet.
|
Kultivierung
Der Lorbeer verträgt problemlos Fröste von -10 °C im Winter. Aber Fröste im Frühjahr können die neuen Triebe zerstören. Die jungen doch voll entwickelten Blätter werden im Sommer geerntet.
|
Diese Seite dient rein informativen Zwecken. Es besteht kein Anspruch auf Richtig- oder Vollständigkeit. Deshalb lehnt der Autor jede Verantwortung für eventuelle Anwendung ab.
|