Lavandula angustifolia
Beschreibung
Der Lavendel ist ein dicht verzweigter, mehrjähriger Strauch mit
an der Basis verholzten Stängel und erreicht Höhen von
50-100cm. Er hat schmale lanzettliche Blätter in
gegenständiger Anordnung. Sie sind graugrün und filzig
behaart und am Rand leicht eingerollt.
Von Juli bis September bilden sich violette bis purpurfarbene ca. 1 cm
lange Blüten die in Scheinähren angeordnet sind. |
Vorkommen
Der Lavendel ist in der Mittelmeerregion beheimatet. Besonders in
Südfrankreich wird er in großen Feldern kultiviert. Er ist
aber auch wild anzutreffen.
In Deutschland wird er in vielen Gärten wegen seiner Blüten und des Duftes angepflanzt.
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Geschichte
Hildegard von Bingen erwähnte den Lavendel im 12. Jahrhundert als heilkräftige Pflanze.
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Drogen und Inhaltsstoffe
Aus dem Lavendel werden folgende Drogen gewonnen:
1.Die kurz vor der vollständigen Entfaltung gesammelten
Blüten: Lavendelblüten, Blafendel, Lavander oder
wissentschaftlich: Lavandulae flos, Flores Lavandulae, Flores Spicae. Die Droge enthält 1-3% des ätherischen Öles.
2. Das durch Wasserdampfdestillation aus den Blüten gewonnene ätherische Öl: Lavendelöl oder Spiköl. Wissentschaftlich: Lavandulae aetheroleum oder Oleum Lavandulae.
Es enthält als Hauptbestandteile mit jeweils 20-50 % Linaloool und
Linalylacetat. Der Gehalt an Linalylacetat wird als wertbestimmend
angesehen. Ausserdem enthält es noch Camphen, Caryophyllen,
Cineol, Geraniol, Geranylacetat, Limonen,Ocimen, Pinen und Terpinenol. |
Eigenschaften und Wirkungen
Der Lavendel wirkt antidepressiv, beruhigend, blähungstreibend,
fiebersenkend, gallefördernd, harntreibend, krampflösend,
nervenberuhigend und schweißtreibend.
Äußerlich auf Wunden aufgetragen wirkt das Öl antiseptisch.
Die Anwendung mit Lavendelblüten ist undedenklich. Bei der
innerlicherVerwendung des Öles sollte man unbedingt die
Mengenangaben einhalten. |
Verwendung
In der Volksmedizin nimmt man den Lavendel bei Appetitlosigkeit,
Asthma, Blähungen, Depression, Grippe, Keuchhusten, Migräne,
Übelkeit, und Verdauungsstörungen. Ausserdem bei
nervösem Herzklopfen, allgemeiner nervöser
Übererregbarkeit und Nervenschwäche.
Äußerlich wird er bei Rhema und Gicht, zur Wundbehandlung,
als Hautreizmittel, Insektenstichen, Kopfläusen, Lippenherpes,
Mundgeruch, Sonnenbrand und bei Verspannungen der Muskulatur
eingesetzt.
Lavendel wird als Bäderzusatz genommen und in Wundsalben verarbeitet.
Das ätherische Öl wird in der Parfümindustrie verwendet.
Zum Vertreiben von Insekten.
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Zubereitung
Als Tee werden 2 volle Teelöffel mit einem Viertel Liter kochenden
Wasser übergossen und nach 5-10 minuten abgeseiht und mit etwas
Honig gesüßt.
Bei Nervösen Beschwerden und als Einschlafhilfe hat sich eine Kombination mit Baldrian und Hopfen bewährt.
Für die Befüllung in einem Schlafkissen werden die Lavendelblüten mit Hopfen und Melisse gemischt.
Als Badezusatz macht man einen Aufguß aus einem bis drei Eßlöffel der Blüten und gibt ihn zum Badewasser.
Der Lavendel eignet sich hervoragend zum Inhalieren mit einem
Vaporizer. Dies ist besonders anzuraten bei Erkrankungen der Atemwege. |
Kultivierung
Der Lavendel läßt sich gut aus Samen vermehren und ist eine
einfach zu kultivierende Pflanze. Er bevorzugt eine sonnige Lage auf
durchlässigen Boden. Der Boden sollte neutral bis alkalisch sein,
auf keinen Fall sauer.
Geerntet wird während der Blütezeit. Ein zurückschneiden
nach dem Blühen fördert einen schöneren Wuchs. |
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