Kalmus

Acorus kalamus

Trivialname: Kalmus
Botanischer Name: Acorus kalamus
Familie: Araceae - Aronstabgewächse
   
Rezepte: 1 vorhanden
Erfahrungsberichte: 1 vorhanden
Links: 9 vorhanden
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Namen und Synonyme
Kalmus, Deutscher Zitwer, Deutscher Ingwer, Magenwurz, Ackerwurz

Botanisch: Acorus calamus, Acorus aromaticus. Der Name calamus leitet sich von dem griechischen Wort kalamos, welches Schilf bedeutet, ab.

English: Sweet Sedge, Myrtle Flag


Beschreibung
Der Kalmus ist eine mehrjährige Pflanze die bis zu 2 m hoch werden kann. Er hat schwertförmige lange Blätter die fast senkrecht nach oben stehen.

Im Mai bis August bilden sich kleine grüne Blüten die zu Hunderten einen langen Blütenkolben bilden.

Der Kalmus hat einen verzweigten grünlichbraunen Wurzelstock. Der Wurzelstock riecht angenehm orangenähnlich, aber hat einen bitteren pfefferartigen Geschmack.


Vorkommen
Der Kalmus ist beheimatet in Nord- und Ostasien. In Nordamerika und Europa er wurde vor mehreren Jahrhunderten eingeführt. Man trifft ihn an Seen, Flüssen und Sümpfen.


Geschichte
Seit ca. 4000 Jahren wird diese Pflanze in Asien bereits angebaut.
In China wird der Kalmus schon im 11. Jahrhundert als Heilkraut erwähnt.

Der Kalmus wurde im 13. Jahrhundert von den Tartaren nach Europa eingeführt. Diese benutzten ihn zur Desinfektion des Trinkwassers.
In Europa wird er seit dem Mittelalter als Heilmittel genutzt.

Im 18. Jahrhundert wurde Kalmuskandis zur Behandlung von Verdauungsstörungen, Husten und zum Schutz vor Infektionen eingesetzt. Zur Herstellung wurde die Wurzel des Kalmus in dünne Scheiben geschnitten und mit Kandis überzogen.


Drogen und Inhaltsstoffe
Die Kalmuswurzel enthält zwischen 1-4 % ein ätherisches Öl welches Kalmusöl genannt wird.

Das Kalmusöl wird durch Wasserdampfdestillation gewonnen und enthält enthält verschiedene Asarone, Humulen, Asarylaldehyd, Calameon, Terpene,Calamenol, Palmitinsäure, Essigsäure, Eugenol, und Caryophyllen. Der Kalmus aus Europa enthält ein Asaron-Isomer welches im Verdacht steht krebserregend zu sein. In den nordamerikanischen oder sibirischen Kalmus kommt dieses Isomer jedoch nicht vor.

Im Wurzelstock sind ausserdem Bitterstoffe wie Acorin daneben Acoretin, Cholin, Trimethylamin, Kalmusgerbsäure, Dextrose, Dextrin uns Stärke enthalten.

Als Hauptwirkstoffe sind die Asarone und das Acorin anzusehen.

Verantwortlich für die halluzinogene Wirkung sind die Asarone die eine strukturelle Ähnlichkeit mit Meskalin haben.


Eigenschaften und Wirkungen
Die Kalmuswurzel wirkt stimulierend, stimmungsaufheiternd, aphrodisierend bis berauschend.

Medizinisch wirkt es hauptsächlich auf Magen und Darm. Der Kalmus regt die Darmtätigkeit an, reguliert den Säuregehalt im Magen und hilft Gase auszutreiben.

Hohe Dosen können Halluzinationen auslösen. Überdosierungen können zu Erbrechen, Zittern und Schweißausbrüchen führen. Vor Dauergebrauch wird wegen des Verdacht der carcinogenen Wirkung abgeraten. Auch eine gleichzeitige Einnahme von MAO-Hemmern kann gefährlich werden.


Verwendung
Medizinisch wird der Kalmus innerlich bei Entzündungen im Magen-Darm Bereich, Verdaungsstörungen, Schlaflosigkeit, Depressionen und Bronchitis eingesetzt. In der ayurvedischen Medizin ist er ein Stärkungsmittel für Gehirn und Nervensystem. Ausserdem wird er von einigen Indianerstämmen Kanadas gegen Erschöpfung, Zahnschmerzen, Asthma und für die Mundhygiene eingesetzt.

Äußerlich wird der Kalmus gegen Hautausschläge und Rheuma verwendet.

Kalmusöl ist Bestandteil von Mund- und Gurgelwasser.

Der Kalmus wird zur Aromatisierung von Likören verwendet.

Als Zusatz von Bademischungen mit aphrodisierender Wirkung.

In Kleiderschränken soll der Kalmus Wurzelstock vor Motten schützen.

Es wird auch erwähnt das der Kalmus hilfreich sein soll bei Abgewöhnen des Rauchens.

In einigen Ländern (z.B. USA) unterliegt der Kalmus, insbesondere das Kalmusöl, gesetzlichen Einschränkungen.

In Deutschland unterliegt der Asarongehalt des Kalmus Grenzwerten wenn er zur Lebensmittelherstellung verwendet werden soll.


Zubereitung
Als Tee wobei aber durchs Erhitzen ein Teil der Wirkstoffe verlorengeht. Besser ist ein Auspressen der frischen Wurzel (Entsafter) oder das Einlegen des getrochneten Wurzelpulvers für 24 Stunden in Wasser und danach abfiltern.

Bei Blähungen und Verstopfung hat sich ein Tee aus 2 Teelöffeln Kalmuswurzel auf 1 Tasse Wasser bewährt. Dazu den Kalmus mit kochendem Wasser übergießen, eine viertel Stunde ziehen lassen und abseihen. Dieses dann vor den Mahlzeiten trinken.

Zum Rauchen oder Räuchern. Dabei ist die gechnittene trockene Kalmuswurzel ein guter Tabakersatz bei Rauchmischungen mit Hanf. Wobei er einen Teil der negativen Wirkungen kompensieren soll.

Zum Ansetzen von Schnäpsen oder Likören.

In Nordamerika wird der Kalmus von einigen Indianerstämmen auch geschnupft.

Auch ein Verzehr der der frischen Kalmuswurzel ist möglich.


Kultivierung
Vermehrt werden kann der Kalmus durch Teilung seines Wurzelstocks im Herbst oder im zeitigen Frühling.

Der Kalmus ist winterhart und liebt flaches Wasser (bis 20 cm ) oder einen feuchten Boden in sonniger Lage.

Geerntet werden kann jederzeit außer in der Blüte. Dazu wird die Pflanze ausgegraben und ein Teil des Wurzelstocks abgeschnitten und der Rest wieder eingegraben. Die Haupterntezeit ist jedoch im September bis Oktober.


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