Giftlattich - Lactuca virosa
Beschreibung
Der Giftlattich ist eine zweijährige Pflanze und ein enger
Verwandter des Kopfsalates. Er erreicht eine Höhe von 1-2,5m und
fällt durch seinen unangenehmen Geruch auf. Die großen
dunkelgrünen bis etwas bläulichen Blätter umfassen den
Stengel. Die Blätter sind am Rand dornig fein gezähnt. Beim
Anritzen des Stengels oder der Blätter tritt ein weißer
bitter schmeckender Milchsaft (das Lactucarium) aus.
Von Juli bis September bilden sich gelbliche zuungenförmige
Blüten und daraus dann die schwärzlichen Früchte mit
ihrer weißen Haarkrone. |
Vorkommen
Der Giftlattich kommt in Süd-, Mittel und Westeuropa vor. Ausserdem in Nordafrika und Nordamerika.
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Geschichte
Das Lactucarium wird schon seit dem Altertum medizinisch verwendet. Es
wurde bei Operationen als Betäubungsmittel verwendet.
In den 70er Jahren wurde in den USA der Milchsaft unter der Bezeichnung
Lettuce Opium oder L`Opium als Rauschmittel angeboten. Teilweise wurde
aber auch der unwirksame Milchsaft des Kopfsalates angeboten. |
Drogen und Inhaltsstoffe
Die Drogen des Giftlattichs sind:
1. Das getrocknete oberirdische Kraut wird als Giftlattichkraut oder auch Herba lactucae virosae oder auch Herba intybi angusti bezeichnet.
2. Die getrockneten Blätter vom Giftlattich. Sie werden Giftlattichblätter oder auch als Lactucae folium genannt.
3.Der getrocknete Milchsaft. Dieser wird als Giftlattichsaft, Deutsches Lactucarium oder Lactucarium germanicum oder auch Opium frigidum bezeichnet.
Sie enthalten als Hauptwirkstoffe verschiedene Sesquiterpenlactone wie
Lactusin, Lactusid und Lactucopicrin und Triterpene wie Amyrin,
Lactucerol und Taraxasterol. |
Eigenschaften und Wirkungen
Der Giftlattich wirkt leicht beruhigend und schmerzstillend. Ausserdem
ist er einschlaffördernd, krampflösend und stillt den
Hustenreiz. Das Lactucarium wird wegen seiner opiumähnlichen
Wirkung auch Lattichopium genannt. Allerdings ist die Wirkung viel
milder und auch nicht suchterzeugend.
Eine Überdosierung kann zu einem erhöhten Herzschlag, zu Kopfschmerzen und Schweißausbrüchen führen.
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Verwendung
Der Giftlattich wird /wurde zur Behandlung von Asthma, nervösen
Beschwerden, Krämpfen und Schlaflosigkeit eingesetzt. Ausserdem in
der Volksheilkunde bei Keuchhusten, Gicht und " Nymphomanie".
In der Homöopathie wird der Giftlattich bei Nervosität, Husten und Verdaungsschwächen eingesetzt.
Das Kraut ist Bestandteil vieler Räucher- und Rauchmischungen.
Besonders wirksam ist eine Mischung mit Damiana und Yohimbe. |
Zubereitung
Die frischen Blätter können (in Maßen) als Salat zubereitet werden.
Der frische Saft kann getrunken werden.
Die getrocknete Pflanze kann alleine oder mit anderen Kräutern gemischt geraucht werden.
Der Giftlattich eignet sich auch sehr gut zur Anwendung mit einem Vaporizer.
Auch als Aufguß kann man ihn trinken.
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Kultivierung
Die Aussaat des Giftlattichs kann im Frühjahr oder Herbst
erfolgen. Er bevorzugt einen sonnigen Standort auf einem alkalischen
Boden mit guter Drainage.
Die Ernte erfolgt während der Blütezeit, wobei das ganze oberirdische Kraut verwendet werden kann.
Aus dem Giftlattich kann auch ein Milchsaft gewonnen werden, dazu wird
der Stengel angeschnitten und der daraus austretende Saft gesammelt und
getrocknet. Dieser wird als Lactucarium bezeichnet. |
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