Alchemilla xanthochlora
Beschreibung
Der Frauenmantel ist eine mehrjährige Pflanze mit holzigem
schwärzlichen Wurzelszock. Er hat einen festen hellgrünen
Stengel und wird bis 50 cm hoch. Seine Blätter sind
rundlich-nierenförmig mit 7-11 ringsum gezähnten Abschnitten.
Sie sind kahl bis zottig behaart und an langen Stielen befestigt.
Zwischen Mai und August bilden sich reichhaltige Blütenstände mit kahlen gelb-grünen Blüten.
|
Vorkommen
Der Frauenmantel kommt in den gemäßigten Zonen der
nördlichen Halbkugel vom Tiefland bis in Gebirgsregionen bis 2000m
vor. Vermehrt ist er auf feuchten Wäldern und Wiesen, an Rainen
und Hängen anzutreffen. |
Geschichte
Schon in der Antike wurde ein Tee bei Unterleibsleiden bei Frauen verwendet.
Bei den alten Germanen war das Frauenmantelkraut sehr geschätzt
und der Fruchtbarkeitsgöttin Frigga geweiht. Nach der
Christianisierung wurde sie der Jungfrau Maria gewidmet. Bei relegiosen
Zeremonien werden in manchen Gegenden Kränze aus Frauenmantel zum
Schmücken verwendet.
Hildegard v. Bingen empfahl die Pflanze bei Frauenleiden. Paracelsus lobt das Kraut wegen seiner Wundheilungskraft.
Während der Renaissance glaubte man das durch Frauenmantel die
Jungfräulichkeit und verlorene Schönheit wiedererlangen
könnte. |
Drogen und Inhaltsstoffe
Die Droge ist das zur Blütezeit gesammelte getrocknete Kraut: Alchemillae herba,
Frauenmantelkraut oder auch Mariemantelkraut genannt. Das Kraut
enthält ca. 5-8% Gerbstofffe davon hauptsächlich
Ellagitannine und Flavonoide, Saponine, Glykoside, etwas
ätherisches Öl, Harze und Lecithin. |
Eigenschaften und Wirkungen
Frauenmantel wirkt wegen seiner Gerbstoffe entzündungshemmend und
wundheilend. Das enthaltene Saponin steigert die Funktion der
Drüsen und wirkt zudem harntreibend. Ausserdem wirkt es noch
leicht schmerzstillend.
Während der Schwangerschaft sollen hohe Dosen vermieden werden da
der Frauenmantel die Gebärmutter stimuliert. Einige Wochen vor der
Niederkunft kann ein Tee aus Frauenmantelkraut aber die Geburt
erleichtern. |
Verwendung
In der Volksmedizin wird ein Tee bei Menstruations- und
Wechseljahresbeschwerden bereitet. Ausserdem bei Durchfall, bei
Nierenfunktionsstörungen, bei Blähungen ,Kopf- und
Halsschmerzen.
Eine 4 wöchige Kur mit Frauenmanteltee kann die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft erhöhen.
Äußerlich zum Gurgeln bei Entzündungen im Mund und
Rachen. Als Badezusatz bei Hauterkrankungen. Für Spülungen,
Waschungen und Umschläge bei Eiterungen, Fisteln, Geschwüren,
Lidrandentzündungen und Wunden. |
Zubereitung
Ein Tee kann bereitet werden aus 1 Eßlöffel
Frauenmantelkrauts auf 1 Tasse Wasser und 10 min ziehen lassen.
Übliche Dosis sind 1-2 Tassen am Tag.
Für Umschläge werden 50g vom Kraut in 1liter Waser für 10 Minuten kochen gelassen.
Ein Bad kann bereitet werden indem man 20g Frauenmantelkraut mit einem
halben Liter kochenden Wassers übergießt. Nach dem
Abkühlen lässt man abseihen und gibt es ins Badewasser. |
Kultivierung
Frauenmantel ist eine recht anspruchslose Pflanze. Sie bevorzugt einen
durchlässigen Boden und eine sonnige bis halbschattige Lage.
Die Vermehrung kann durch Aussaat oder durch Teilung der Staude im
Spätwinter oder im frühen Frühjahr erfolgen. Der
Frauenmantel neigt dazu sich im Garten stark auszubreiten.
Gesammelt wird die Droge während der Blütezeit bevorzugt zwischen Mai und Juli.
|
Diese Seite dient rein informativen Zwecken. Es besteht kein Anspruch auf Richtig- oder Vollständigkeit.
Deshalb lehnt der Autor jede Verantwortung für eventuelle Anwendung ab.
|