Frauenmantel

Alchemilla xanthochlora

Trivialname: Frauenmantel
Botanischer Name: Alchemilla xanthochlora
Familie: Rosaceae - Rosengewächse
   
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Namen und Synonyme
Gemeiner Frauenmantel, Dächlichrut, Frauenhilf, Frauenrock, Hasenmänteli, Jungfernkraut, Muttergottesmantel, Perlkraut, Röckli, Echter Sinau, Taublatt, Taubecher, Taumantel,Tauschlüssechen. Der Name Frauenmantel weist auf die grossen mantelförmigen Blätter und das eines der Hauptanwendungsgebiete Frauenleiden sind.

Botanisch: Alchemilla xanthochlora, Alchemilla vulgaris, Alchemilla pratensis. Der Name Alchemilla rührt daher das die Alchemisten des Mittelalters die gesammelten Tautropfen auf den Pflanzen als "himmlisches Wasser" gesammelt haben. Sie glaubten daraus den "Stein der Weisen" gewinnen zu können.

Englisch: Lady's mantle


Beschreibung
Der Frauenmantel ist eine mehrjährige Pflanze mit holzigem schwärzlichen Wurzelszock. Er hat einen festen hellgrünen Stengel und wird bis 50 cm hoch. Seine Blätter sind rundlich-nierenförmig mit 7-11 ringsum gezähnten Abschnitten. Sie sind kahl bis zottig behaart und an langen Stielen befestigt.

Zwischen Mai und August bilden sich reichhaltige Blütenstände mit kahlen gelb-grünen Blüten.


Vorkommen
Der Frauenmantel kommt in den gemäßigten Zonen der nördlichen Halbkugel vom Tiefland bis in Gebirgsregionen bis 2000m vor. Vermehrt ist er auf feuchten Wäldern und Wiesen, an Rainen und Hängen anzutreffen.


Geschichte
Schon in der Antike wurde ein Tee bei Unterleibsleiden bei Frauen verwendet.
Bei den alten Germanen war das Frauenmantelkraut sehr geschätzt und der Fruchtbarkeitsgöttin Frigga geweiht. Nach der Christianisierung wurde sie der Jungfrau Maria gewidmet. Bei relegiosen Zeremonien werden in manchen Gegenden Kränze aus Frauenmantel zum Schmücken verwendet.
Hildegard v. Bingen empfahl die Pflanze bei Frauenleiden. Paracelsus lobt das Kraut wegen seiner Wundheilungskraft.
Während der Renaissance glaubte man das durch Frauenmantel die Jungfräulichkeit und verlorene Schönheit wiedererlangen könnte.


Drogen und Inhaltsstoffe
Die Droge ist das zur Blütezeit gesammelte getrocknete Kraut: Alchemillae herba, Frauenmantelkraut oder auch Mariemantelkraut genannt. Das Kraut enthält ca. 5-8% Gerbstofffe davon hauptsächlich Ellagitannine und Flavonoide, Saponine, Glykoside, etwas ätherisches Öl, Harze und Lecithin.


Eigenschaften und Wirkungen
Frauenmantel wirkt wegen seiner Gerbstoffe entzündungshemmend und wundheilend. Das enthaltene Saponin steigert die Funktion der Drüsen und wirkt zudem harntreibend. Ausserdem wirkt es noch leicht schmerzstillend.

Während der Schwangerschaft sollen hohe Dosen vermieden werden da der Frauenmantel die Gebärmutter stimuliert. Einige Wochen vor der Niederkunft kann ein Tee aus Frauenmantelkraut aber die Geburt erleichtern.


Verwendung
In der Volksmedizin wird ein Tee bei Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden bereitet. Ausserdem bei Durchfall, bei Nierenfunktionsstörungen, bei Blähungen ,Kopf- und Halsschmerzen.

Eine 4 wöchige Kur mit Frauenmanteltee kann die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft erhöhen.

Äußerlich zum Gurgeln bei Entzündungen im Mund und Rachen. Als Badezusatz bei Hauterkrankungen. Für Spülungen, Waschungen und Umschläge bei Eiterungen, Fisteln, Geschwüren, Lidrandentzündungen und Wunden.


Zubereitung
Ein Tee kann bereitet werden aus 1 Eßlöffel Frauenmantelkrauts auf 1 Tasse Wasser und 10 min ziehen lassen. Übliche Dosis sind 1-2 Tassen am Tag.

Für Umschläge werden 50g vom Kraut in 1liter Waser für 10 Minuten kochen gelassen.

Ein Bad kann bereitet werden indem man 20g Frauenmantelkraut mit einem halben Liter kochenden Wassers übergießt. Nach dem Abkühlen lässt man abseihen und gibt es ins Badewasser.


Kultivierung
Frauenmantel ist eine recht anspruchslose Pflanze. Sie bevorzugt einen durchlässigen Boden und eine sonnige bis halbschattige Lage.

Die Vermehrung kann durch Aussaat oder durch Teilung der Staude im Spätwinter oder im frühen Frühjahr erfolgen. Der Frauenmantel neigt dazu sich im Garten stark auszubreiten.

Gesammelt wird die Droge während der Blütezeit bevorzugt zwischen Mai und Juli.


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