Färberdistel - Cartamus tinctorius
Beschreibung
Die Färberdistel ist eine distelähnliche, einjährige bis
zweijährige, schnellwachsende, krautige Pflanze. Sie wächst
aufrecht und die Stängel erreichen Höhen von 60-130cm. Sie
hat längliche, stachelige Laubblätter, die am Stängel
herab verlaufen. Der kräftige Stamm, der sich nach oben hin
verästelt, wächst aus einer tiefgehenden Pfahlwurzel.
Im Juli und August entwickelt die Färberdistel
körbchenförmige Blütenstände von ungefähr 3cm
Durchmesser mit 20 bis 150 orangefarbenen Röhrenblüten. Als
Früchte bildet sie Achänen (Schließfrüchte).
Das Tausendkorngewicht (TKG) beträgt etwa 30g bis 45g.
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Vorkommen
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Pflanze erstreckt sich vor
allem über Ägypten und Vorderasien sowie Mitteleuropa.
Inzwischen wächst sie auch in anderen Teilen Europas, in
Nordamerika und in Australien. Sie benötigt ein sommerwarmes
Klima, da sie sehr anfällig für Blütenfäule ist. |
Geschichte
Die Nutzung der Färberdistel im alten Ägypten ist bereits
für die Mitte des vierten vorchristlichen Jahrtausends belegt. Mit
ihr wurden Mumienleinwände und andere Gewebe rot gefärbt.
Später wurde sie in Nordafrika, Persien, China und (seit dem
siebenten Jahrhundert) in Japan kultiviert.
In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde sie aus Ägypten nach
Europa gebracht und in den beiden folgenden Jahrhunderten in warmen
Gebieten wie Thüringen oder Elsass großflächig
angebaut. Dann wurde der Bedarf an Farbstoff immer stärker durch
Importe aus Ägypten und Asien gedeckt. Als man um 1900 mit der
Verwendung synthetischer Anilinfarben begann, wurde Saflor kaum noch
benötigt. |
Drogen und Inhaltsstoffe
Die getrockneten Blüten: Sie werden als Färberdistelblüten oder auch als Wilder Safran und Saflorblüten bezeichnat. Die pharmazeutische Bezeichnung ist Flores carthami
Sie enthalten den Farbstoff Carthamin, Glykoside und Polyine.
Aus den Samen wird das Safloröl gewonnen. Andere Bezeichnungen sind Distelöl oder Kardyöl. Pharmazeutisch: Oleum carthami
Es enthält viele essentielle Fettsären wie z-B. Linolsäure, Linolensäure und Ölsäure.
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Eigenschaften und Wirkungen
Wegen des hohen Linolsäuregehalts (70-80%) ist
Färberdistelöl eines der gesundheitlich wertvollsten
Speiseöle.
Die Blüten haben eine anregende Wirkung auf Herz und Kreislauf .
Ausserdem wirken sie fiebersenkend, schmerzstillend und ihnen wird eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt.
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Verwendung
Aus den Samen wird das Distelöl (auch Färberdistelöl),
ein hochwertiges Speiseöl, gewonnen. Wegen des hohen
Ölsäureanteils wird es auch in der Industrie eingesetzt.
Mit dem Carthamin können Stoffe wie Seide, Baumwolle oder Wolle
rosa, kirschrot, braunrot, braungelb oder auch schwarz (je nach
Farbmenge) eingefärbt werden.
Die Blütenblätter werden wegen des Farbstoffs wegen oft als
"Safran-Ersatz" verwendet. Tatsächlich ist der optische Effekt der
Einfärbung von Speisen kaum von einer Safranfärbung zu
unterscheiden. Im Unterschied zum aromatischen Safran ist die
Färberdistel jedoch beinahe geschmack- und geruchlos (abgesehen
von einer krautigen Note).
Volksmedizinisch werden die Blüten zur Behandlung von
Menstruations- und Klimateriumbeschwerden,
Verdauungsbeschwerden,Gelbsucht und Masern verwendet.
Äusserlich zur Wundbehandlung, bei Entzündungen und schmerzenden Gelenken.
In der Himalaya-Region werden die Blüten als Räucherstoff verwendet.
In Thailand wird ein Tee mit dem Namen "Love potion No1 " angeboten.
Hauptbestandteil sind die Blüten der Färberdistel. |
Kultivierung
Viele schätzen die Färberdistel aus ästhetischen
Gründen, da die leuchtenden Blütenblätter einen
angenehmen Anblick bieten.
Am besten gedeiht sie auf gut durchlässigen, fruchtbaren
Böden in sonniger Lage. Für die Aussaat empfiehlt sich der
Zeitraum von Ende März bis Mitte April. Die Samenkörner
sollten in etwa 2-3cm Tiefe und mit einem Reihenabstand von 20-40cm
gesteckt werden.
Die Blüten können im Sommer geeerntet werden.
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