Bittermelone

Bittermelone - Momordica charantia

Trivialname: Bittermelone
Botanischer Name: Momordica charantia
Familie: Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)
   
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Namen und Synonyme

English: bitter melon / apple / gourd / cucumber, balsam pear, carella fruit
Chinesisch: fu kwa
Philippinen: ampalaya
Deutsch: Bittergurke, Bittermelone, Balsambirne, Bittere Spring-Gurke
Synonyme: Momordica chinensis, M. elegans, M. indica, M. operculata, M. sinensis, Sicyos fauriei


Beschreibung

Bei diesem einjährigen, tropischen Gewächs handelt es sich um eine bis zu 150 cm hoch kletternde Pflanze mit drei- bis fünffach gelappten Blättern. Die besonders an den Nodien behaarten Sprosse erreichen Längen von bis zu 5 m und wachsen auch liegend. An ihnen entspringen zwischen 1 und 10 cm lange und 1 bis 12,5 cm breite, oval bis runde, am Grund herzförmige Blätter mit einem 0,5 bis 7 cm langen Stiel. Auch die Blätter sind spärlich behaart.
Etwa fünf Wochen nach Aussaat erscheinen die ersten, einzeln stehenden Blüten von schwefelgelber Farbe.
Momordica charantia ist eine einhäusig getrenntgeschlechtliche Pflanze. Die Kronblätter der männlichen Blüten sind mit 1 bis 2,5 cm etwas größer als die der weiblichen Blüten.
Aus den weiblichen Blüten gehen lang gestielte, 2,5 bis 4,8 x 1,5 bis 2,3 cm große Früchte hervor, die beim Reifen eine gelborange Farbe annehmen und später an drei Bruchstellen aufreißen. Dabei zeigt sich das rote Fruchtfleisch mit den braun-weißen Samen. Diese sind 8 bis 11 x 4,5 bis 8 cm groß, oval-elliptisch und haben einen gerillten Rand.
Verwechslungen mit M. balsamica (Balsamapfel) sind möglich.


Vorkommen

Beheimatet ist die Bittermelone in den tropischen Regionen, eingebürgert wurde sie im östlichen Nordmexiko und den angrenzenden Gebieten. Sie wächst wild an Fluss- und Seeufern. In Afrika kommt sie bis in Höhen von 1650 m ü. nN vor. In Brasilien bis in den Südosten der USA ist sie ein verbreitetes Unkraut.


Geschichte

Die Bittermelone wurde vermutlich zur Zeit des Sklavenhandels in Amerika eingeschleppt.


Drogen und Inhaltsstoffe

Die gesamte Pflanze kann verwendet werden. Der Bitterstoff Momordicin in der Balsambirne ähnelt den Bitterstoffen anderer Kürbisgewächse. Die Pflanze hat einen hohen Protein-, Mineralstoff- und Kohlenhydratgehalt bei niedrigem Fettanteil. Es wurden auch Kalzium, Karotin, Vitamin A und C nachgewiesen.
Im pharmakologischen Interesse stehen die in den Blättern, Samen und dem Fruchtfleisch vorkommenden Stoffe Charantin (mit stark Blutzuckersenkender Wirkung, 1940 an Hasen bestätigt), p-Insulin (mit hoher Homologie zu bovinem Insulin und Blutzucker senkender Wirkung), MAP 30 (ein antivirales Protein, das in vitro die HIV-1-Infektion und die Virusreplikation hemmt), Alpha- und Beta-Momorcharin (Glykoproteine mit antitumoraler und im Tierversuch abortativer Wirkung).
Der Fruchtsaft ist ein starker Peroxid- und Hydroxyl-Radikalfänger. Selbst nach 45-minütigem Kochen in Säure oder Lauge geht diese Wirkung nicht verloren.


Eigenschaften und Wirkungen

Momordin unterdrückt bei oraler Gabe die Magenentleerung bei Ratten und hemmt dabei im Darm dosisabhängig die Glucoseaufnahme. Bei diabetischen Ratten wurden 90 Minuten nach oraler Verabreichung deutlich erniedrigte Werte für Blutglucose gemessen. Seit 2004 sind folgende Wirkungen wissenschaftlich in Laborstudien und Tierversuchen gezeigt worden:
Wurmtreibend bei Befall mit Caenorhabditis elegans, antiviral bei Erkrankungen mit Sindbis und Herpes simplex Typ I, bei Ratten: Magenschleimhautschützend, vermutlich wirksam gegen Fettsucht durch Eingriff in den Fettstoffwechsel, Schädigung der Spermien, anti-Tumoral durch die Wirkung von Linolensäure aus den Samen, antifungal gegen Candida albicans, Trichophyton rubrum und Cryptococcus neoformans.

Es wurde in mehreren kleineren Studien immer wieder eine Blutzuckersenkende Wirkung der Bittermelone auf Diabetes-II-Patienten festgestellt. Die Studien weisen jedoch keine ausreichenden Rahmenbedingungen auf, als dass ihre Resultate einer wissenschaftlichen, klinischen Studie gleichkommen. Teilweise wurden wichtige Kontrollversuche nicht angestellt.

Bei Überdosierung kann es zu Magenschmerzen und Durchfall kommen. Wegen der fruchtschädigenden Wirkung wird schwangeren abgeraten, diese Pflanze zu konsumieren.

Die Fruchtbarkeitsrate von Mäusen sank nach täglicher Verabreichung von Bittermelonensaft rapide ab, ebenso wurde die Spermienentwicklung bei Hunden unterdrückt.
Studien mit dem antiviralen Protein MAP 30 zeigten unter Laborbedingungen keine Auswirkungen auf die Beweglichkeit menschlicher Spermien.

Generell ist also Vorsicht geboten bei Personen mit Lebererkrankungen, schwangeren, stillenden und auf Kürbis-/Melonengewächse allergisch reagierenden Menschen.


Verwendung

In Indien verwendet man die Bittermelone gegen Wurmbefall, in Togo gegen Virus- und Darmerkrankungen, im asiatischen Raum zum zubereiten von Speisen und in der Volksmedizin allgemein gegen Diabetes Typ II.
Asiatische Köche verwenden die unreifen und grünen Früchte. Diese werden grundsätzlich geschnitten und mit Salz mariniert, um den extrem bitteren Geschmack zu beseitigen.


Zubereitung

Der Tee sollte so zubereitet werden, dass er schmeckt und nicht zu bitter ist. In Österreich kann man ihn als "charantea" kaufen. Die Empfehlung für Diabetiker ist 1 Liter Aufguss pro Tag nach den Mahlzeiten.
Wen der bittere Geschmack nicht stört, kann pro Tag eine kleine Melone oder 50 ml frischen Presssaft trinken. Traditionell werden ein bis zwei Tassen Aufguss von den Blättern pro Tag getrunken.


Kultivierung

Die Anbaugebiete liegen in Afrika, Asien, Südamerika und in der Karibik. Sie wird in den feucht-heißen Tropen in bis zu 500 m uber dem Meeresspiegel angebaut.
Die Pflanze gedeiht am besten auf fruchtbaren Böden mit gutem Wasserhaltevermögen.
Krankheiten und Schädlinge sind vermutlich auf Grund der vielen Bitterstoffe und Fungizide selten. Die Bittermelone ist jedoch gegen das Wassermelonenvirus und andere Viren empfindlich.
Je nach Sorte können die unreifen Früchte bis zu drei Wochen nach der Reife geerntet werden. Sie wiegen dann 80 bis 120 g. Die Erträge können bei 8 bis 15 Tonnen pro Hektar liegen.
Vor allem in China und Indien gibt es eine Anzahl von Sorten, die sich in Wuchsform, Reifezeit und Fruchtmerkmalen wie Größe, Form, Farbe und Oberfläche unterscheiden. In Indien wurden großfruchtige, dickfleischige Hybridsorten gezüchtet.


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